Telegram droht mit neuen Regeln für digitale Dienste in der EU: Überprüfung durch Regulierungsbehörden
Die Europäische Union erwägt, den Telegram-Messenger als „große Online-Plattform“ einzustufen, was strengere Regeln zur Bekämpfung von Desinformation und eine stärkere Kontrolle durch die Regulierungsbehörden bedeuten würde.
Telegram unter strenger Überwachung
Benutzerüberprüfung
EU-Regulierungsbehörden verhandeln derzeit mit Telegram, um die Anzahl seiner zu ermitteln aktive Benutzer. Bei einer Zahl von mehr als 45 Millionen würde der Messenger unter die Definition einer „großen Online-Plattform“ nach dem Digital Services Act (DSA) fallen. Vertreter von Telegram geben an, nur 41 Millionen Nutzer zu haben, doch einige europäische Beamte, darunter die estnische Premierministerin Kaja Kallas, bezweifeln die Zuverlässigkeit dieser Daten.
Konsequenzen der Qualifizierung
Wenn Telegram als „große Online-Plattform“ anerkannt wird, zuvor sollen strengere Auflagen zur Bekämpfung von Desinformation und Propaganda gelten. Bei Nichteinhaltung der DSA-Regeln können Unternehmen Bußgelder von bis zu 6 % des weltweiten Jahresumsatzes verhängen. Ziel dieser Maßnahme ist es, eine sicherere Online-Umgebung zu gewährleisten, indem die Verbreitung illegaler Inhalte verhindert und die Transparenz der Plattformalgorithmen erhöht wird.
Kritik an Telegram
Laut Bloomberg wird Telegram häufig von Pro-Russen verwendet Konten zur Verbreitung von Desinformationen über den Krieg in der Ukraine, Einwanderung und den Klimawandel. Darüber hinaus versuchten die russischen Sonderdienste, über den Messenger Kriminelle für Sabotageakte in europäischen Hauptstädten zu rekrutieren. Auf der anderen Seite bestreiten Vertreter von Telegram die Wirksamkeit der Plattform zur Verbreitung von Desinformation, da diese nicht auf Algorithmen basiert, und geben an, ein Tool zur Faktenprüfung falscher Veröffentlichungen zu entwickeln.
Gefahren von Telegram für die Ukraine
In der Ukraine wird Telegram oft wegen seiner Sicherheit kritisiert Risiken. Dazu gehören Arbeitsunterbrechungen in europäischen Ländern aufgrund von Problemen mit dem russischen Internetsegment und der plötzlichen Wiederherstellung gelöschter Nachrichten. Darüber hinaus blockierte der Messenger vorübergehend ukrainische Bots, mit denen über das Vorgehen der Besatzer berichtet wurde. Oleksiy Danilov, Sekretär des NSDC, bezeichnete Telegram als „sehr gefährlich und anfällig“, und der ukrainische Geschäftsmann Yaroslav Azhnyuk machte auf die Risiken der Nutzung dieses Dienstes in staatlichen Institutionen aufmerksam. Aus diesem Grund forderte der Nationale Rat für Fernsehen und Rundfunk ein Ende der offiziellen Kommunikation über Telegram, und die Entwickler schlugen die Schaffung einer Alternative „Diya.Kanaly“ vor.
Glossar
- Telegram ist ein beliebter Messenger, der als „großer Online-Messenger“ bezeichnet werden kann Plattform“ gemäß der EU-Gesetzgebung.
- Der Digital Services Act (DSA) ist ein neues EU-Verordnungsgesetz, das darauf abzielt, eine sicherere Online-Umgebung zu gewährleisten und Desinformation zu bekämpfen.
- Yaroslav Azhniuk ist ein ukrainischer Unternehmer, der auf die Sicherheitsrisiken von Telegram aufmerksam gemacht hat.
- Oleksiy Danilov – Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, der Telegram wegen seiner Verwundbarkeit kritisierte.
- Kaia Kallas ist die Premierministerin Estlands und glaubt, dass Telegram als „große Online-Plattform“ eingestuft werden sollte.
Link
- Bloomberg-Artikel zur Telegram-Prüfung durch EU-Regulierungsbehörden
- Reuters-Artikel über die Blockierung ukrainischer Bots durch Telegram
Antworten auf Fragen
Warum unterliegt Telegram möglicherweise dem EU-Recht für digitale Dienste?
Warum zweifeln einige EU-Beamte an den Daten zur Anzahl der Telegram-Nutzer?
Welche Risiken sind mit der Verwendung von Telegram zur Verbreitung von Fehlinformationen verbunden?
Wie wird Telegram das Problem der Desinformation lösen?
Welche weiteren Risiken der Nutzung von Telegram wurden in der Ukraine geäußert?
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Diskussion über das Thema – Telegram droht mit neuen Regeln für digitale Dienste in der EU: Überprüfung durch Regulierungsbehörden
Der Telegram-Messenger unterliegt möglicherweise dem neuen Gesetz über digitale Dienste in der Europäischen Union. Die Regulierungsbehörden prüfen, ob es sich um eine „große Online-Plattform“ handelt.
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8 Kommentare
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Goran
Es ist interessant, dass Telegram unter das neue EU-Recht zu digitalen Diensten fallen könnte 🤔 Ich denke, das könnte sie dazu zwingen, ihre Maßnahmen zur Bekämpfung von Desinformation und illegalen Inhalten zu verstärken.
Katarzyna
Telegram war schon immer für seine Privatsphäre und Sicherheit bekannt, aber wenn es wirklich Fehlinformationen verbreitet, dann ist eine Regulierung angebracht 👍 Sie müssen wissen, woher die Informationen kommen.
Harald
Meiner Meinung nach, @Goran, hat Telegram das Recht, die Privatsphäre der Benutzer zu schützen. Aber ich stimme zu, dass die Verbreitung von Fehlinformationen ein Problem darstellt 🚨 Vielleicht sollten sie mehr Tools zur Inhaltsüberprüfung implementieren?
Oksana
Meiner Meinung nach ist Telegram zu geschützt und undurchsichtig 🕵️♀️ Einige Gruppen dort sind einfach schrecklich – Propaganda, Fakes, illegale Dinge... Es bedarf einer Regulierung, um den Messenger für alle sicherer zu machen.
Günther
Ich finde all diese neuen Gesetze und Vorschriften einfach lächerlich 🙄 Sie werden nichts ändern, sie werden den Entwicklern nur Ärger bereiten. Es gab Zeiten, in denen sich niemand in unsere digitalen Angelegenheiten einmischte ...
Eliza
Ich verstehe @Günther, dass Veränderungen nicht immer leicht zu akzeptieren sind. Aber die Welt schreitet voran und man muss sich anpassen 🌐 Fehlinformationen sind heutzutage ein ernstes Problem, daher muss Telegram Verantwortung übernehmen.
Lorenzo
Vielleicht lohnt es sich, Telegram statt einer Regulierung offener und transparenter zu machen? 🔍Lassen Sie die Menschen selbst entscheiden, was sie glauben. Aber die Verbreitung illegaler Inhalte sollte natürlich bestraft werden.
Zuzanna
Es ist interessant, dass Telegram plant, ein Tool zur Faktenprüfung von Beiträgen hinzuzufügen 🕵️ Ich denke, das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber Bußgelder von bis zu 6 % des Einkommens scheinen etwas übertrieben 😬